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Diesbar-Seußlitz
Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Seußlitz 1205. Damals bewohnte ein Otto von Suselitz eine Wasserburg. 1226 wurde diese Burg gebrochen und Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen, baute sich in Seußlitz eine Jagdresidenz, wo er häufig Hof hielt. 1268 stiftet er sein Anwesen mit 17 zugehörigen Dörfern den Klarissinnen als Nonnenkloster. Dr. Simon von Pistoris, der Geheime Rat am Hofe des Kurfürsten Moritz von Sachsen, kaufte nach der Reformation im Jahre 1546 das Kloster und baute es zu einem Wohnschloss um. 1722 erwarb Graf Heinrich von Bünau den Besitz und beauftragte George Bähr, den Erbauer der Dresdner Frauenkirche, das Schloss mit vorgelagertem Gutsbereich, den Schlosspark und die Schlosskirche im Stile des Barocks umzubauen.
Der Schlossgarten ist in einem französischen und englischen Gartenbaustil angelegt. Im Park befinden sich Skulpturen, die die Jahreszeiten bzw. die Monate versinnbildlichen.
In der Hauptachse des Parks liegt die "Heinrichsburg", ein schlichtes zweigeschossiges Gartenhaus, benannt nach dem Grafen Heinrich von Bünau, 1725/26 ebenfalls nach Plänen George Bährs erbaut. Von dort hat man einen schönen Blick ins Elbtal stromauf bis Zehren und stromab bis Boritz. Dem Gartenhaus gegenüber auf der anderen Seite des Schlosses befindet sich ein barockes Winzerhaus, die "Luisenburg". Über 500 Jahre alt ist die Tradition des Seußlitzer Heiratsmarktes, bei dem man sich für einen Tag trauen kann. Den Ursprung dieses Brauches alljährlich zu Himmelfahrt bringt man in Verbindung mit der Auflösung des Klosters. Unter den bis dahin in der Abgeschiedenheit lebenden Nonnen soll damals eine Brautschau stattgefunden haben.
Eine Fähre bringt die Besucher von Diesbar-Seußlitz auf die andere Elbseite zum Elbepark Hebelei.
> Lageplan
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